Auch Friedhöfe können wunderbar naturnah und als Begegnungsstätte und Orte der Ruhe und Kraft sein. Auch auf den Friedhöfen kann viel für unsere Tierwelt und Pflanzenwelt getan werden. Es soll ja kein Urwald oder Brennesselwüste sein, aber mit etwas Kunst, Spielgeräten und naturnaher Gestaltung kann man auch hier viel erreichen.
Unsere Kommunen haben immer wieder Probleme mit der Umgestaltung von Friedhöfen.
Häufig ist das Ergebnis, ein bestehender Baum plus eine Grasfläche, manchmal mit einem Stein oder eine „rostige“ Stele. Na ja, wer’s mag.
Friedhöfe gehören zum Leben und man sollte kein bedrückendes Gefühl haben,wenn man einen Friedhof betritt.
Wäre es nicht schöner, wenn man freiwerdenden Flächen für unsere geschädigte Natur nutzt und eine Oase für unsere Tier- und Insektenwelt schafft. Natürlich ist es erst mal ungewohnt. Durch die Anlage von einer Blumenwiese, eines Trockenbeetes oder ähnlichem. Naturnahe Bestattungsformen sind stark im Kommen. Wäre es nicht schön, wenn sich ein Trauernder, durch fliegende Schmetterlinge und Vögel ablenken ließe.
Es gibt nichts langweiligeres für einen Enkel, wenn Oma und Opa das Grab besuchen – muss ja kein Spielplatz werden, aber wäre nicht ein Sandhaufen an einer Ecke vorstellbar?
Eine Gemeinde, in Rhön-Grabfeld, hat bereits eine hölzerne Hollywood-Schauckel im Friedhof
aufgestellt, dort treffen sich bereits Angehörige zum Wortwechsel. Toll!
Es gibt in unserer Gegend Urnenbeisetzungen unter Bäumen, in Nüdlingen, Alsleben und Zeitlofs, aber alles weit weg. Der Parkfriedhof Mellrichstadt, setzt bereits viele Ideen um, dort gibt es zusätzlich Urnenbeisetzungen im Rosenbeet und ähnliches, aber noch keine Möglichkeit im natürlichen Gelände.
Meine Bemühungen eine Fläche für einen naturnahe Bestattung in der freien Natur zu finden, scheitert häufig daran, dass die Gemeinden, ihre bestehenden Friedhöfe füllen müssen!
In meinem Geburtsort haben wir es geschafft, im Stadtwald, eine „naturnahe Bestattungsfläche“, mit Wegen, Bänken und Versammlungsarealen anzulegen, verschönert mit blühenden natürlichen Büschen. Die Bevölkerung, sogar Wanderer nehmen die neue Form begeistert an.
Alle Formen, alte und neue haben ihre Berechtigung. Man sollte nur die Auswahl haben.
Wir beraten im Ehrenamt auch Kommunen zu diesem Thema.
Der Artikel ist auch Anfang August 2023 in der Mainpost als Leserbrief erschienen.
Text: Franz Mock
Foto: Uwe Steigemann
Hier gibt es weiter Infos zu tollen Naturfriedhöfen.
