Hilfe ich hab Läuse im Garten!

Was mach ich dagegen?

Zuerst mal ein bisschen was über die Läuse selber.

Sind Blattläuse für den Menschen gefährlich oder giftig? Hier ein klares NEIN

Können Blattläuse fliegen? Ja manche Arten können das. 

Wir haben in Mitteleuropa etwa 800 verschiedene Blattlausarten (Aphidina). Und eine Unterordnung der Schnabelkerfe. Typische für die meisten Läusearten ist das ihr Mundwerkzeug zu einem Saugrüssel umgebildet bist mit dem diese die Pflanzen anstechen und den Saft aussaugen. Je nach Jahreszeit könne die einzelne Arten ihre Wirtspflanzen auch verlassen und sich andere suchen. Sind also nicht auf bestimmte Pflanzenarten angewiesen.

Bei uns in den Gärten kommen allerdings meist die Röhrenblattläuse vor. So z.B. die grüne Apfelblattlaus, die schwarze Bohnenlaus oder die schwarze Kirschenblattlaus.

Den Winter überleben die Läuse in sehr widerstandsfähigen Dauereiern (Nissen) aus denen dann im Frühling die Weibchen schlüpfen. Diese können sich dann ungeschlechtlich vermehren. Ein einiges Weibchen kann so innerhalb einiger Wochen tausende von Nachkommen zeugen. 

Im Sommer dann entstehen geflügelte Tiere, die durch den Wind verbreitet werden. Im Herbst werden die Geschlechtstiere, also Weibchen und Männchen gebildet. An besonders geschützten Stellen werden dann die Eier abgelegt. 

Vor allem in die frischen jungen zarten Triebe stehen die Läuse ihre Mundwerkzeuge ein um den Pflanzensaft zu saugen. Den zuckerhaltigen Honigtau scheiden die Läuse dann als Abfall wieder aus. (kleine klebrige Kügelchen) Das ist das was die Ameisen suchen und deshalb die Läuse hüten, pflegen und melken.

Sind die Läuse nicht oder wenig aktiv tragen die Ameisen auch Läuse in die Triebspitzen damit die sich rasch vermehren und um diese dann fleißig zu melken. 

Im Wald wird der fast schwarze Honigtaus der Nadelbäume von den Bienen gesammelt und von denen dann zu dem teils sehr dunklem und wertvollenWaldhonig verarbeitet.

Schäden und Folgeschäden können sein Sternrußtau, Pilze. Ein normaler Befall ist aber im Normalfall unproblematisch für die Pflanzen.

Generell verursachen Blattläuse ein Schadbild, das sich sehr vielgestaltig zeigen kann. Klare Hinweise sind außerdem:

  • Kolonien an Blattunterseiten und Trieben,
  • Kümmerwuchs, 
  • Kräuselungen der Blätter, 
  • Verfärbungen der Blätter, 
  • vertrocknete Blätter 
  • und Blattfall.

Folgende Pflanzen werden bevorzugt von Blattläusen befallen:

Rosen

Hibiskus

Holunder

Gartenjasmin

Mangold

Engelstrompeten

Rote Johannisbeeren

Schneeball

Chilipflanzen

Wegwarte

Glockenblumen

Petersilie

Salate

Basilikum

Minze

Kapuzinerkresse

Liebstöckel

Petunien

Dipladenie

Schneeball

Clematis

Orchideen

Bambus

Wichtig ist, das genug Möglichkeiten für Natürliche Feinde der Läuse geschaffen wird. In einem Naturnahen Garten finden sich diese meist ganz von alleine ein. Je mehr Läuse um so mehr Feinde werden kommen. Es wird ein paar Tage eventuell auch ein Woche dauern bis das Gleichgewicht wieder hergestellt ist. Werden die Läuse wieder weniger, dann verschwinden auch die natürlichen Feinde wieder.

Folgende Tierchen zählen zu den natürlichen Feinde der Läuse.

  • Alle kleinen Vögel wie Meisen, Grasmücken, Zilpzalp, Fitis Goldhähnchen und ähnliche. Vor diese sollte also schon mal ein Lebensraum und eventuell auch Nistmöglichkeiten geschaffen werden.
  • Dann natürlich alle bei uns vorkommenden Marienkäfer und deren Larven. Auch der Asiatische frisst Läuse, vertreibt und tötet teilweise aber leider unsere einheimischen da der sehr dominant ist.
  • Die Florfliege und deren Larven vertilgen auch sehr große mengen an Läusen.
  • Schwebefliegenlarven schauen aus wie kleine Nacktschnecken sind aber die reinsten Blattlausvertilgermaschinen
  • Schlupfwespen
  • Ohrwürmer
  • Gallmücken
  • Wespen
  • Marienkäfer und deren Larven (alle Arten)

Marienkäferlarven

Vorbeugend sollten die Pflanzen die gerne befallen werden gesund sein und nicht gespritzt oder überdüngt werden. Und einen geeigneten Standort im Garten haben. Auch ist auf die Pflanzengesellschaften zu achten.

Nur ein Massenbefall kann die Pflanzen schädigen daher sollte kleine Bestände nicht bekämpft werden. 

Notfalls mit der Hand oder einer starken Bürste abstreifen. Mit einem harten Wasserstrahl abspritzen. Auch eine Schmierseifenlösung oder ein Spritzmittel mit Rapsöl und warmen Wasser ist anwendbar. Eine Möglichkeit mit dem Einstäuben von Steinmehl oder Tonpulver ist möglich. Ein weiteres Hausmittel ist 

  • -Brennnesselsud. (1Kg Brennnesselblätter 24 Stunden in fünf Liter Wasser ziehen lassen).
  • -Kartoffelwasser (Das Kochwasser von den Kartoffeln einfach zum besprühen der Läuse verwenden.)
  • -eine Brühe aus Rhabarberblättern (wir nehmen eine halbes Kilo Rhabarberblätter auf drei Liter Wasser. Eine halbe stunde köcheln lassen und dann einmal pro Woche auf die betroffenen Flächen sprühen)
  • -Spülmittel ( wir verwenden auf etwa ½ Liter Wasser 5-6 Tropfen Spülmittel. Das zerstört die Oberflächenspannung des Wassers und die Läuse rutschen auf dem Gemisch von den Pflanzen ab)
  • -Rapsölmischung (auf 5 Liter kaltes Wasser 90 Milliliter Rapsöl geben. Um das Vermischen zu erleichter fügen wir ein paar Tropfen. Aufsprühen und nach etwa 1 Woche noch mal wiederholen.
  • Schwarzer Tee (2 Teebeutel auf einen halben Liter kochendes Wasser etwa 15 Minuten ziehen lassen.
  • -Zwiebelsud (1 Gemüsezwiebel in kleine Würfel schneiden in Wasser ansetzen und dann flächig und gut einsprühen)
  • -Kali-Seifenlauge oder Schmierseife (20 Gramm Seife auf einen Liter lauwarmes Wasser. Gut rühren. setzen sie eine Lauge an und besprühen die Stellen. Das enthaltene Leinöl und -Kaliumhydroxid wirken antiparasitär.)
  • -Milch-Wassergemisch (Milch und Wasser 1:2 ansetzen und fein auf die Blattläuse sprühen)

Abschreckende Pflanzenarten:

Lavendel

Bohnenkraut

Thymian

Rosmarin

Ysop

Salbei

Knoblauch ( Drei geschälte und gewürfelte Knoblauchzehen in ein verschließbares Gefäß geben und mit 1 Liter Wasser aufgießen. „ Wochen ziehen lassen. Dann mit einer Sprühfalsche die befallenen Stellen einstäuben. Gegebenenfalls ein paar Tage später wiederholen)

Oregano (etwa 10 Gramm getrocknetes kraut mit 1Lieter kochendem Wasser auffülle. Nach dem erkalten den Sud filtern und 1:3 mit Wasser mischen und fein auf die Pflanzen sprühen)

Im Handel gibt es aber auch einiges an biologischen und natürlichen Insektenschutzmitteln auf der Basis von Pflanzeninhaltsstoffen. 

Quelle:

Natur im Garten.at , Wikipedia, nativ-plants.de

Fotos: Uwe Steigemann

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