Gerade jetzt, in der warmen Jahreszeit gibt es immer wieder mal Madenalarm in der Biotonne nachfolgend einige Hinweise zur Vermeidung dieser doch ekligen Situationen.
Diese Maden sind zwar ein gutes Vogelfutter und auch zum Angeln hervorragend geeignet. Das ist nicht schädlich, aber dennoch eine gewisse Gesundheitsgefährdung und halt lästig.
Maden im Abfall sind kein wirkliches Problem, aber eben entsprechend lästig und nicht schön anzusehen. Bei entsprechend hohen Temperaturen und falscher Bestückung der Bio Tonnen vermehren sich die Maden schon fast explosionsartig. Wenn zu viel feuchtes Material, vor allem auch tierische Abfälle in die Biotonne geworfen werden, erwärmt sich das im Sommer sehr stark, und es entstehen Faulgase. Fliegen. Alle Art fahren voll auf diesen Geruch ab und finden immer irgendwo eine Eröffnung, um in die Biotonne zu gelangen und ihre Eier abzulegen. Nach der Ablage der Eier entwickelt sich je nach Temperatur recht schnell die Maden, die dann auch sehr schnell wachsen und bereits nach einigen Tagen ist der Spuk schon wieder vorbei.
Im Handel gibt es natürlich jede Menge chemische Bekämpfung für die Maden. Dies sollte aber auf jeden Fall vermieden werden, denn zum einen schädigt das andere, teils nützliche Insekten und zum anderen bleiben die Schadstoffe im Kompost und werden somit wieder über die Nahrungsmittel von uns Menschen aufgenommen.
Auch so genannte Hausmittel wie zum Beispiel Brandkalk oder Waschpulver sollten auf jeden Fall nicht verwendet werden. Gerade Brandkalk ist bei falscher Anwendung auch für uns Menschen gefährlich und kann Verletzungen verursachen.
Am besten sind immer biologisch und ökologische Bekämpfung Mittel oder entsprechende Vorbeugung und richtige Bestückung der Biotonne.
In der heißen Jahreszeit sollten die Tonnen bei der ersten Bestückung nach der Leerung einmal gründlich mit Essig ausgewaschen werden. Zudem kann man auf dem Boden der Tonne und auch bei entsprechendem feuchten Biomüll immer wieder Heu oder Stroh oder auch gebrauchtes Tierstreu mit einarbeiten. Wer das nicht hat, kann sich in einem Sägewerk oder in einer Schreinerei einfach auch mal meist kostenfrei Hobel oder Sägespäne besorgen. Diese trockenen Materialien saugen einiges an Feuchtigkeit auf und verhindern somit eine übermäßige Produktion von Faulgas.
Bioabfälle vor dem Befüllen in die Tonne am besten in Papiertüten oder Zeitungspapier einwickeln, entsprechende Papiertüten gibt es im Fachhandel oder im Kreis Bauhof meist zu haben. Wer hier etwas sparen möchte, kann auch die Papiertüten vom Bäcker hervorragend verwenden. Diese verrotten auch sehr leicht. Hier ist allerdings darauf zu achten, dass die Papiertüten mit Sichtfenster, das meist aus Plastik ist nicht verwendet werden dürfen.
Auch so genannte vertretbarer oder Kompostierbare Plastiktüten für den Kompost beziehungsweise Bio-Abfall sind nicht gut entweder sie verrotten nicht oder von Seiten der Kommunen seit einiger Zeit sowieso generell verboten.
Was genau in eurem Landkreis wirklich in die Biotonne gehört und hinein darf, entscheidet euer Abfallentsorgungsunternehmen und das den Bürgern meist in Infoblättern oder auf der entsprechenden Internetseite ausführlich mit. Meist sind eben tatsächlich auch tierische Abfälle sowie Knochen und Steine und verrottetbare Plastiktüten und Metallteile grundsätzlich nicht erlaubt.
Die Tonnen sollten grundsätzlich in regelmäßigen Abständen auch immer mal wieder ausgewaschen oder eben mit Essig eingesprüht werden. Bei einem tatsächlichen Madenbefall kann man auch Haushaltsessig mit etwas Wasser mischen und in eine Blumen Sprühflasche geben. Hiermit die Maden einsprühen und nach kurzer Zeit werden diese eingehen.
Soweit irgend möglich, solltet die Biotonne auch niemals in der prallen Sonne stehen, am besten einen schattigen Platz suchen und hat man trotzdem mal eine größere Menge Bioabfall, dann am besten den Deckel auch mal etwas auf lassen, damit die Faulgase entweichen können. Allerdings nie soweit offen lassen, dass Regenwasser oder Schnee eindringt.
Bei einem Madenbefall können so durch das Öffnen des Deckels die Maden auch entweichen und sich außerhalb der tolle weiterentwickeln und die Vögel freuen sich auf eine proteinreiche zusätzliche Nahrung, ebenso auch der Igel und Spitzmäuse.
Ein weiterer Tipp, dass man zwischen die einzelnen lagen, Bio Müll auch immer mal Pappe oder Papier legt, wenn man die oben erwähnten Materialien wie Stroh Heu oder Holzspäne nicht zur Verfügung hat. Eine weitere Möglichkeit wäre tatsächlich ausgekühlte Holzasche mit einzumischen. Auch diese bindet den Geruch und die Feuchtigkeit.
Anbei eine Liste mit Beispielen von Produkten, die in die Biotonne dürfen.
Das gehört in die Biotonne
– Gemüse- und Obstreste (auch Zitrusfrüchte)
– Eierschalen
– Speisereste, gekochte (nur, wenn der betreffende Biomüll in einer Biogasanlage verwertet wird)
– Wurst-, Fisch- und Fleischreste, Gräten und Knochen, altes Brot (gilt nur, wenn der Bioabfall in einer Biogasanlage weiterverarbeitet wird)
– Schalen von Nüssen
– Teebeutel (Klammer entfernen) und Kaffeesatz mit Filter, Kaffeepads
– Gartenabfälle wie Rasen- und Baumschnitt, Laub, Unkraut (besonders solches, das wir loswerden wollen und das Samen trägt, denn das sollte nicht auf den Komposthaufen)
– Äste und Pflanzen mit Krankheiten – die hohen Temperaturen in Kompostierungs- und Vergärungsanlagen sorgen dafür, dass zum Beispiel Pilze absterben.
– Fallobst
– alte Blumenerde
– Topfpflanzen (ohne Topf)
– Sägemehl von unbehandeltem Holz
– Küchentücher, Papiertaschentücher
– kleine Mengen Zeitungspapier oder Küchenpapier (zum Einwickeln feuchter Bioabfälle und zum Auslegen der Tonne)
– Kleintierstreu von Pflanzenfressern (das vom Hersteller ausdrücklich als „biologisch abbaubar“ gekennzeichnet ist)
– Vogelsand (kleine Mengen)
manchmal altes Frittieröl und Fette aus dem Haushalt (wird meist aber extra gesammelt)
– verdorbene Lebensmittel (ohne Verpackung)
Das darf nicht in die Biotonne?
– Kohle (gehört in den Restmüll)
– Ruß
– Holz
– Draht (zum Beispiel Blumenbindedraht)
– Vom Buchsbaumzünsler befallene Buchsbäume oder Buchsbaumäste – diese müssen unbedingt in den Restmüll
– Kaffeekapseln
– Katzenstreu (gehört in den Restmüll)
– Kehrreste von der Straße (Restmüll)
– Staub und Staubsaugerbeutel (Restmüll)
– Wattestäbchen (Restmüll)
– Windeln (Restmüll)
– igaretten (Restmüll)
– Exkremente von Tieren (Hunde- oder Katzenkot zum Beispiel)
– Blumentöpfe und Scherben
– teine
– Keramik
– Illustrierte
– Plastik aller Art – auch kompostierbare Biomülltüten
– große Knochen
– Fischgräten
– oft auch Fleisch (bei der Komune nachfragen)
– Kleingeschnittener Weihnachtsbaum, da diese oft behandelt sind
von Krankheit befallenen Pflanzenteile, (z.B. Feuerbrand, Pilze, Rost, Mehltau) sowie alle arten von Zitrusfrüchten da meist gespritzt.
Bild von Ben Kerckx von Pixabay; Uwe Steigemann
