Todholz was ist das?

Auch in einem Naturnahmen Garten sollte Todholz zu finden sein. 

Unter dem Begriff „Todholz“ versteht man stehende oder liegende Bäume oder Holzanteile wie Äste, Zweige, Reisig die abgestorben sind. Es ist somit der letzte Entwicklungsprozess der Pflanze.

Egal ob liegend oder stehen, im Wasser oder am Boden oder gar im Boden (Wurzeln oder eingegraben) ist Todholz eine wichtiger Lebensraum für Pilze, Tiere und Pflanzen sowie Microorganismen.

Als Bäume stehend suchen z.B. viele Höhlenbrüter alte Bäume mit ehemaligen Spechthöhlen oder Faullöcher.

So nutzen z.B. 

Meisen, Kleiber, Star, Dohlen, Hohltauben, Rauhfusskauz, Trauerschnäpper, Wiedehopf, Spatzen, Wendehals und viel andere Vögel diese Höhlen.

Aber auch Säuger wie Eichhörnchen, Siebenschläfer, Baumschläfer, Gartenschläfer, Haselmaus, Gelbhalsmaus, Waldmaus, Marder, Flederrmäuse, Wildkatzen oder auch Waschbären diese Höhlen.

Auch Hornissen, Wilde Honigbienen, Hummeln, Wespen.

Das Todholz wird mit der Zeit durch alle seine Bewohner zersetzt und als Humus wieder dem Boden zugeführt. 

Etwa 11 000 Arten leben im und um das Todholz, das sind in Deutschland 20-50 % der Arten die auf diesen Lebensraum angewiesen sind. 

Pilze, Flechten, Moose, Käfer, Schnecken, Asseln, Ameisen, Wildbienen so unter anderem die blauschwarze Holzbiene, viel Schlupfwespenarten, sowie Insekten aller Art sind ebenfalls auf Todholz angewiesen. 

Hier eine kleine Auswahl von Arten denen wir mit Todholz im Garten helfen können.

  • Holzbiene
  • Schlupfwespen
  • Winterquartier für Kröten, Molche, Echsen und Salamander
  • Hirschkäfer
  • viele Bockkäferarten
  • Balkenschröter
  • Moschusbock
  • Prachtkäferarten
  • Hausbock
  • Fichtenbock
  • Mulmbock
  • Schlangen

Wie lange braucht die Zersetzung von Todholz?

Die Geschwindigkeit richtet sich unter anderem an der Art des Holzes, die Temperatur, Feuchtigkeit und die Arbeit der anderen Zersetzer wie Pilze, Insekten, usw.. Je hoher der Harzanteil um so länger dauert es ebenso an der Struktur des Holzes. Buche verrottet recht schnell. Eiche wieder eher nicht.

Die Zersetzung kann von einem Jahr bis über viele Jahre andauern.

Todholz speichert einen hohen Anteil CO2 und Kohlendioxid und sollte somit im Garten oder Wald liegen bleiben und nicht verfeuert oder kompostiert werden.

Wie können wir im Garten Todholz anlegen?

Tote Bäume nicht unten absägen, sondern ein großes Stück vom Stamm stehen lassen. 

Äste senkrecht und waagrecht auf einen Haufen legen. Auch im Wasser z.B. Teich darf Todholz liegen es sollte immer ein sonniger und ein schattiger Platz ausgesucht werden je nach Art lieben die einen Wärme und Trockenheit die anderen Schatten und Feuchtigkeit. In ein Sandarium für Wildbienen oder einen Käferkeller sollte auch immer Todholz mit eingebaut werden. Auch ein großer Haufen alter Wurzeln ist Sinnvoll und schmückt den Garten zudem noch.

Weiter Infos findet ihr bei Wikipedia

oder der Deutschen Wildtierstiftung

Zeichnungen: Netzfund

Fotos: Uwe Steigemann

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