Welche Gehölze kann ich im Winter Schneiden?

Anbei 3 Beispiele von Gehölzen im Garten, die sie im Winter schneiden sollten.

Für gesunden Wuchs und reichliche Blüten und somit auch Früchte, ist es sinnvoll einige Gehölze im Winter zu verjüngen und zu Schneiden.

Es hat den Vorteil, wenn Gehölze im Winter geschnitten werden, das man das Astgerüst des Baumes besser erkennen kann. Somit ist das schneiden leichter. Auch Problemstellen wie Pilzstellen oder Wunden, abgeknickte oder verletzte Stellen können gut erkannt und beseitigt werden. 

Zudem muss keiner Bedenken haben wegen der gesetzlichen Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes. In der Zeit vom 1.Oktober bis Ende Februar dürfen die Gehölze geschnitten werden (keine Rodung oder komplette Beseitigung) Das ist in vielen Gemeinden nach wie vor Anzeige oder gar Genehmigungspflichtig. 

  1. Kernobst

Bei Kernobst wie z.B. Äpfel und Birnen fördert man durch den Schnitt einen gesunden und lockeren Wuchs. Es wird für mehr Blütentrieben und somit Obst gesorgt. 

Wenige Minusgrade sind kein Problem beim Schneiden. Erst ab etwa 5 Grad Minus sollte man einen wärme Zeit abwarten. 

Durch den Winterschnitt an den Obstbäumen wird ein lockerer und kräftiger Wuchs im Sommer gewährleistet und beugt auch gegen Pilzbefall und Schorf vor. Denn so kann Wind und Sonne besser in die Baumkrone gelangen und diese nach einem Regen besser abtrocknen. 

Es sollten ausser einem Rückschnitte auf jeden Fall alle abgestorbenen Teile abgeschnitten werden. 

Pilz befallene Stellen und alles was sich gegenseitig reibt und entgegen der normalen Wuchsrichtung wachsen. Auch Hexenbesen und Misteln entfernen. 

Die Treibspitzen immer etwa etwa 2 cm über einer Knospe abschneiden.

Alles was Ästen und Zweigen geschnitten wird immer am Seitenast oder am Stamm abschneiden. 

Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist es sogar Sinnvoll, Äste die am Stamm weg müssen, nicht direkt am Stamm abzuschneiden sondern mit etwa 20-30cm Stummel stehen zu lassen. Diese Stumpen ergeben ein wertvolles Todholz für unsere Insekten. Es ist sehr unwahrscheinlich, das hier eine Verpilzung entsteht. 

Wenn sie das nicht wollen, dann wie früher direkt am Stamm Abscheiden und die Wunden mit Wundwachs versiegeln. Ab etwa einer Schnittfläche im Durchmesser von 3cm Aufwärts

Auch Äste die Bogenförmig nach unten wachsen sollten entfernt werden. 

Je Später Apfelbäume geschnitten werden, um so geringer fällt der Neuaustrieb der Zweige aus. 

Gerade auch stark Fruchtende Sorten wie z.b: den Klarapfel kann man hierdurch etwas in Schach halten und die Fruchtmenge etwas reduzieren. Hier wäre der Januar der richtige Monat.

Wenn sie einen nicht eingezäunten Garten oder Streuobstwiese haben, sollte das Reisig auf jeden Fall über den Winter als „Prossholz“ liegen bleiben. Viele Wildtiere nagen dann hier gerne die Rinde ab. Wie z.B. Hase, Kaninchen, Mäuse, Rehe, Hirsche, Eichhörnchen. Aber auch Schafe und Ziegen mögen im Winter die Rinde gerne.

Wenn es stört, kann es im Frühjahr gerne in Benjeshecken oder Reisighaufen verarbeitet werden. Alternativ zerhäckseln und die Hackschnitzel wieder im Garten verwenden.

  1. Sommerflieder (Buddleja davidii)

Der Sommerflieder blüht nur an den diesjährigen also Jahrestrieben. 

Daher sollte der Sommerflieder sehr stark komplett zurück geschnitten werden. Damit er im Frühjahr wieder voll austreiben kann. Der Jahreszuwachs kann ohne Probleme bis 3 Meter betragen. 

Schnittzeitpunkt sollte Frostfrei sein und auch möglichst kein Fröste mehr zu erwarten sind. Ein leichtes zurück frieren schaden aber nicht, der Sommerflieder treibt recht schnell wieder voll nach. 

Möglichst keine Aststücken stehen lassen, sondern bis auf die dicken Stämme zurückschneiden. 

Auch beim Sommerflieder ist es wichtig Alle dürren oder gar verpilzten Teile sauber und tief ab zuschneide.

Weitere Infos zum Sommerflieder

  1. Kopfweiden

Es können verschieden Arten von Weiden als Kopfweide geschnitten werden. Auch wenn es Bäume sind und dies dann z.B. in einer Höhe von 1,50 Meter bis 2 Meter abgeschnitten werden.

Typisch für Kopfweiden sind die Arten.

  • Silberweide (Salix alba)
  • Korbweide (Salix Viminalis)
  • Purpurweide (Salix purpurea)

  • Nicht geeignet sind z.B.
  • Knackweide oder Bruchweide (Salix fragilis)
  • Trauerweide (Salix babylonica)
  • Ohrenweide (Salix aurita)
  • und alle Strauchweiden

Kopfweide sind ja nach Alter ein sehr wichtiges und sehr eigenes Biotop für viel Säugetiere, Vögel und Insekten. Durch das regelmäßige Schneiden der Treibe blühen diese Weide sehr viel kräftiger und auch sehr Früh im Jahr. Somit gibt es hier meist die erste und wichtige Nahring für alle Bienenarten. 

Wer die Trieben zum verarbeiten braucht wie Korb- oder Flechtarbeiten sollte die Weiden jährlich oder alle zwei Jahre schneiden. Spätestens aber alle 5 Jahre. Sonst besteht die Gefahr das auseinanderbrechen das Grundstockes.

Weiden eignen sich sehr gut als Steckhölzer zum vermehren und zum Flechten für Zäune.

Hier gibt es weiter Infos zu Weiden.

Quelle: mein Schöner Garten

Baumschnitt

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