Am 30.Juni ist internationaler Natur im Garten Tag.
Ein Anlass mal wieder auf die Wichtigkeit der Beiruter hinzuweisen. Unmengen von einheimischen Tag und Nachtfaltern benötigen dringend solche „Unkräuter“ wie sie üblicherweise genannt werden. Ohne diese al Nektar oder Futterpflanze für den Falter oder die Raupen gäbe es die Falter nicht. Und wer mag die hübschen bunten Tag und Nachtfalter nicht in seinem Garten beobachten.
Weiter Infos zu dem Thema Raupenfutterpflanzen findet ihr hier:
Raupenfutterpflanzen – Ohne Raupe kein Schmetterling!
Der internationalen NATUR im GARTEN Tag am 30. Juni widmet sich in diesem Jahr unseren heimischen Schmetterlingen. Die hübschen Gartenbesucher spielen von der Raupe bis zum Falter eine wesentliche Rolle im heimischen Artengefüge. Etwas 3.700 Arten leben in Deutschland, doch die Artenvielfalt ist ernsthaft gefährdet. Zum Schutz unserer Schmetterlinge ist es vor wichtig, verschiedene Raupenfutterpflanzen im Garten zu haben – denn ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge! Die Falter fliegen vor allem auf Blüten, doch die Raupen ernähren sich von Gräsern oder Blättern – viele lieben insbesondere die ungeliebten Beikräuter. Wie wir die Schmetterlinge unterstützen können – dazu mehr in unserem Infobrief.
„Pflegen Sie Ihren Garten ohne chemisch-synthetische Pestizide, Kunstdünger und verzichten Sie auf Torfprodukte. Ein wildes Eck, in dem Beikräuter wachsen dürfen, ein blühender Saum entlang der Hecke, extensive Mahd unserer Blumenwiesen – wir können viel tun, um Raupen und damit den Schmetterlingen zu helfen“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung NATUR im GARTEN.
1+1=2: Schmetterlinge lieben „Unkraut“ – und wir lieben Schmetterlinge
Jede Schmetterlingsart hat ihre Vorlieben und ist auf mehrere oder auch nur eine bestimmte Pflanzenart spezialisiert, die sie zum Überleben braucht. Ohne Beikräuter im Garten würden zahlreiche unserer Schmetterlinge verschwinden. Zum Beispiel braucht Landkärtchen (Insekt des Jahres 2023) als Raupe vorwiegend Brennnesseln als Futterpflanze. Auch die Raupen von Tagpfauenauge, Admiral, Distelfalter und Kleinem Fuchs lieben saftiges Brennnesselgrün. Brennnesseln an verschiedenen Plätzen des Gartens (sonnig, halbschattig und schattig/feucht) die auch über den Winter stehenbleiben dienen als Futter und sind für die Puppen der Winterruheplatz bis zu ihrer Verwandlung im Frühjahr.
Der Zitronenfalter, einer der ersten Schmetterlinge im Frühling, legt seine Eier nur auf Faulbaum und Kreuzdorn. Ohne diese Gehölze hat der Zitronenfalter keine Überlebenschance.
Einige der klassischen Schmetterlinge unserer Siedlungsräume fressen gerne an Gemüse und sind so stetigen Bekämpfungsmaßnahmen ausgesetzt. Schwalbenschwanz und der Große Kohlweißling sind deshalb schon selten geworden. Dill, Fenchel und Karotte sind klassische Futterpflanzen der bunten Schwalbenschwanzraupen, sie fressen in der Regel nur einzeln sitzend an ihrer Futterpflanze und richten dort keinen Schaden an. Die Raupen diverser Weißlingsarten und des Resedafalters sind an Kreuzblütlern wie Kohl, Rucola oder Rettich aber auch an Kapuzinerkresse zu finden. Die Raupen der Weißlinge kann man mit Kapuzinerkresse trickreich vom Gemüse ablenken – Insektenschutznetze sind ein zuverlässiger Schutz für Kohl- und Zwiebelgemüse.
Die Blätter von Himbeere und Brombeere sind Nahrung für Kaisermantel und andere Perlmutterfalterarten sowie für den kleinen, wunderschön schillernden www.NATURimGARTEN-Deutschland.de
Brombeerzipfelfalter, dessen Raupen auch gern Ginster-Arten fressen. Kleine, leuchtende Juwelen sind auch die zahlreichen Bläulings-Arten. Die Ginster-Bläuling Raupe frisst, wie der Name schon sagt z.B. am Besenginster und die des Kronwicken-Bläuling z.B. an Bunter Kronwicke. Für eine große Schmetterlingsvielfalt braucht man eine bunte Pflanzenvielfalt.
Besonders imposante Wesen gibt es unter den Raupen der Nachtfalter. Das Wiener Nachtpfauenauge etwa frisst an Blättern von Esche, Kirsche, Walnuss oder Apfelbaum. Der Totenkopfschwärmer nascht am Grün von Nachtschattengewächsen wie Kartoffeln oder an Liguster, Trompetenblume und Tollkirsche. Für das Überleben der Nachtfalter sind Gärten und Grünräume ohne Lichtverschmutzung essentiell.
„Wenn sich nie etwas ändern würde, gäbe es keine Schmetterlinge“ (Wendy Mass)
Es liegt an uns den Schmetterlingen und ihren Raupen Lebensraum in unseren Gärten und Gemeinden zu schenken. Am besten klappt das mit dem Gärtnern nach NATUR im GARTEN Kriterien!
Quelle: Natur im Garten Deutschland
Foto: Uwe Steigemann