Wie baut man richtig eine Trockenmauer?

Erst mal einen Plan machen und überlegen wie soll die Aussehen und wo kommt die Mauer hin.

Wichtig: 

  • Festlegen des Standortes
  • Nun messen wir mal grob die gewünschte Länge und Höhe der Mauer aus. 
  • Nun besorgen wir uns hierfür die entsprechende Menge Steine in verschiedenen Größen. Am besten immer die Sorte Steine verwenden die von Natur aus in der Umgebung vorkommen. Die kann man oft kostenfrei auf den Steinlesehaufen in den Fluren sammeln. Andernfalls in einem Steinbruch oder beim Landschaftsgärtner bzw. Baustoffhandel besorgen. Lieber ein paar Steine mehr und auch kleinere zum Verkeilen sollten dabei sein.
  • Für die Fläche hinter der Mauer brauchen wir groben Schotter oder jede Menge kleiner Abfallsteine. Es geht auch Bauschutt ohne Farben, Kabel, Holz usw.. Also reine Steine. Grund ist die Dränage und wir verhindern damit auch Mäusebefall direkt hinter der Mauer, die tatsächlich durch das Wühlen die Mauer zum Einsturz bringen können. 
  • Als „Mörtelersatz ist schlechte feine Erde mit Lehmanteil wichtig. Nie sollten die Steine Stein auf Stein gelegt werden. Das rutscht und es gibt keinen Lebensraum für Mauerpflanzen. 
  • Bei Höheren Mauern sollte am Grund hinter der Mauer auch eine Dränagerohr verlegt werden das das Wasser aus dem Hang sammelt und nach Aussen ableitet. Damit wird verhindert, das durch zu viel Feuchtigkeit das Bauwerk vernässt oder gar durch den Druck verschoben wird.
  • Verschieden kleine Pflänzchen die viel Trockenheit und Sonne vertragen. Z.B. Phlox-arten, Steinbrech, Sedum oder auch Nelkenarten. Wichtig die Wurzeln sollten nicht zu stark wuchern um zu verhindern, das die Mauer gesprengt wird. Keine Pflanzen verwenden die Wurzelausläufer bilden oder eben stark wurzeln wie z.B. Immergrün, Efeu oder Wein.

Farbiges Bild Netzfund:

Nun können wir uns an die Arbeit machen. Zuerst einmal wird der Boden ein paar Zentimeter tief ausgehoben und die Fläche dann mit Groben Schotter gefüllt. Auf diese legen wir möglichst große Steine mit graden Flächen auf die wir alles weitere Aufbauen. Dieser Grundstein muss das meiste Gewicht tragen und sollte auch nicht nach vorne rutschen wenn Druck von oben und hinten kommt. Daher sollte der Stein immer etwas tiefer sitzen wie der Grund vor dem Stein. Ab jetzt können wir nach belieben (siehe Zeichnung) die Mauer nach oben ziehen. Ganz wichtig jeder neue Reiche sollte leicht nach Hinten versetz werden. Ähnlich einer Treppe. Das ist wichtig für die Stabilität der Trockenmauer. Die Neigung sollte so zwischen 10 und 15 % betragen.

Zwischen jeder Lage immer etwa Erde als Mörtelersatz verwenden. Zum einen sitzen damit die Steine besser. Mann kann die Höhe besser ausgleichen und es bracht ja auch etwas Erde für das einsetzen der Pflanzen. Aber auch Insekten wie Erdbienen benötigen die Erde und viel Zwischenräume in den Steinen. Ab und an kann man aber auch mal größere Hohlräume offen lassen. Als Rückzugsraum für Mauereidechsen, Frösche, Kröten, Molche, Schlangen und Insekten.

Nicht vergessen immer wieder auch Schotter oder eben „Bauschutt“ nach jeder aufgebauten Reihe hinter den Steinen aufzufüllen. Wenn möglich diesen auch gut verfestigen (stampfen). Anfeuchten hilft da.

Bevor nun die ganze Wand der Trockenmauer bepflanzt wird, sollte diese ein paar Tage besser etwa eine Woche ruhen, damit sich alles etwas setzen kann. Eventuell muss man oben als letzte Schicht dann noch mal etwas Boden auffüllen.

  • Welche Pflanzen eignen sich zum bestücken der Löcher in der Trockenmauer?
  • Hier ein paar Beispiele
  • rundblättrige Glockenblume
  • Sandthymian
  • Gundermann
  • stinkender Storchschnabel
  • verschiedene Arten Streifenfarn
  • Mauerraute
  • Mauerpfeffer
  • Dachwurzarten
  • Schleifenblume
  • Zimpelkraut
  • Zwergglockenblume
  • gelber Lerchensporn
  • Steinnelke
  • Karthäuser Nelke
  • Drehzahnmoos
  • Weinraute
  • Dost
  • Enzian
  • Edelweis
  • Polsterphlox Arten

Die Pflanzen sollten in den ersten Tagen bis zum Anwachsen immer mal gegossen werden. Wenn die Pflanzen mal Fuß gefasst haben benötigen diese keine Pflege oder Dünger mehr.

Fotos Text und Zeichnung. Uwe Steigemann

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