Löcher im Garten und der Wiese – Wer war das ?

Immer wieder mal findet man Löcher im Garten und wundert sich wer das war oder wer da wohl lebt.

Aufgrund der Größe under Form der Löcher ist das meist recht einfach zu bestimmen.

Löcher mit oder ohne Erdauswurf. Klein oder groß. Sind immer tief im Gegensatz zu mechanischen „Schäden“ die oft von Pflegefehlern herrühren. Viele Tierarten machen es sich bei uns im Garten und auf der Wiese, dem Beet oder Kompost bequem und suchen nach Nahrung oder leben dort.

Nachfolgend die wichtigsten Verursacher mit kurzer Beschreibung.

  • Wühlmaus Sie ist ein Pflanzenfresser und klaut sich gerne von unten alle Arten von Gemüse nagt Wurzeln oder auch Rinde von jungen Bäumen stark an. Oft so stark, das die Bäume absterben und nur noch ein dürrer Baum da steht. Wühlmäuse legen Löcher an die eiförmig sind und einen hochovalen Querschnitt haben. Die Gänge liegen dicht unter der Oberfläche und sind meist aufgeschüttete flache Gänge zu sehen neben sehr flachen Erdhügeln. Deren Erde meist mit vielen feinen Wurzeln durchzogen ist. Wühlmäuse sind sehr gute Schwimmer und Taucher und können recht lange unter Wasser bleiben. Wühlmäuse sind braun und größer als Feld, Haus oder Waldmaus. Wühlmäuse haben einen kurzen Schwanz, der immer kürzer als der Körper ist.

Foto Wühlmaus: Bild von Hans auf Pixabay

  • Spitzmäuse Diese possierlichen Tierchen gehören NICHT zu den Nagetieren sondern zu den Insektenfressern und sind eher mit dem Igel verwand. Sie sind große Nützlinge da sie eben KEINE Pflanzen anfressen sondern nur vInsekten, die wir als Schädlinge oder Lästlinge ansehen. z.B. Nacktschnecken, Käfer, Asseln, Spinnen, Würmer und was ihr sonst noch so für den Rüssel (spitze Schnauze) kommt.Spitzmäuse sind eher scheu und wenn sie löcher hinterlassen dann eher versteckt im Gebüsch unter Steinen oder am Rasen/Wiesenrand. Spitzmäuse werfen keine Erde aus den Löchern oder machen Hügel. Auch legen sie keine sichtbaren Gänge an. Die Löcher zu den unterirdischen Gängen sind etwa 2cm im Durchmesser. Oft werden aber einfach auch alte verlassene Gänge anderer Tiere genutzt. ALLE Spitzmausarten sind streng geschützt und dürfen nicht gefangen oder getötet werden. Ein Biss kann Entzündungen verursachen, da die Spitzmäuse im Maul einen schwachen Giftstoff haben. Spitzmäuse werden auch nicht von Katzen gefressen, weil die beim todbeißen oder Spielen einen etwas giftigen und nach Moschus riechenden Stoff absondern. 

Foto Spitzmaus: Bild von Roland Steinmann auf Pixabay

  • Feldmäuse Auch Feldmäuse haben einen kurzen Schwanz, der kürzer ist als der Körper. Sie gehören zur Familie der Wühlmäuse und sind Allesfresser. Feldmäuse machen meist viele etwa 3cm bis 4 cm große runde Löcher auf einem kleinen Raum und vielen unterirdischen Gängen und sichtbaren Laufspuren auf dem Boden. Hier wird meist alles weggeräumt was im Weg liegt damit die Mäuse schnell die Flucht ergreifen können um in ihre Löcher verschwinden können. An den Löchern sind oft kleine Erdaufhäufungen und aufgewühlte Erde und Steinchen zu finden. Meistens aber sind die Löcher ohne Auswurf. Feldmäuse sind auch gute Kletterer und können sogar die Hauswand hochklettern. Feldmäuse fressen von Obst, Gemüse, Nüssen, Lebensmittel, Knospen, Sämereien eigentlich alles was sie erhaschen können. 

Foto Feldmaus: Bild von Annette Meyer auf Pixabay

  • Wanderratten (Hausratten gelten als ausgestorben) Ratten sind etwa 10-15 mal größer als Feldmäuse sind ebenfalls Allesfresser. Ihr Schwatz ist meist etwas länger als der Körper schwach mit kleinen Borsten versehen. Sie übertragen viele Krankheiten an uns Menschen und unsere Haustiere. Sie sind deshalb in ganz Deutschland bei den Behörden nach dem Seuchenschutzgesetz meldepflichtig.Ratten leben oft in der Kanalisation aber auch gerne in oder um Komposthaufen auf die Lebensmittelreste in Form von Fleisch, Fisch, Knochen oder gekochten gegen werden. Ratten sind auch sehr gute Schwimmer. Am ca.15cm großen runden Löcher findet sich wie bei der Spitzmaus keine Erde. Der Eingang ist meist etwas versteckt unter Hecken oder verwilderten Gartenecken Unter der Terrasse, Gartenhäschen, Holzstapeln oder eben im Kompost. Ratten können aus dem Stand bis etwa 2 Meter hoch springen. 

Foto Wanderratte: Bild von Wolfgang Vogt auf Pixabay

  • Maulwurf Den Maulwurf erkennt man an einer Vielzahl hintereinander gereihten großen Erdhaufen mit frischer Erde. Alle Gänge des Maulwurfes sind unterirdisch. ´Das Tier verträgt keine Licht und findet seine rein tierische Nahrung nur unter der Erde. So z.B. Würmer, Engerlinge, Käfer, Asseln, Nematoden und viele andere Insekten. Der Maulwurf lockert uns den Boden und hilft uns eigentlich im Garten mit einer guten Durchlüftung. Auch der Maulwurf ist streng geschützt und darf nicht gefangen oder getötet werden. Die Haufen einfach mit dem rechen eben ziehen und notfalls wieder etwas ansäen. Meist kommt das Gras aber ohne Probleme wieder durch. Maulwürfe lassen sich mit verschieden unangenehmen Gerüchen oder Pflanzen recht gut vertreiben. Auch Bodengeräusche z.B. von kleinen Windrädern vertragen die Pelzigen Tierchen nicht. Der Maulwurf ist übrigens das einzigste Säugetier bei uns ohne einen Fellstrich. Das heißt, die Fellhaare sind nicht wie üblich bei Säugetieren nach hinten ausgerichtet. Somit kann der Maulwurf ohne Probleme in den Erdgängen genauso schnell vorwärts als auch Rückwärts durch die Löcher flitzen. Der Maulwurf kommt meist auf stark befestigten Böden und entlang von Erdstrahlen vor. Feuchten Boden und lockeren Boden mag er nicht gerne.

Foto Maulwurf: Bild von Dirk (Beeki®) Schumacher auf Pixabay

  • Vögel (Drosseln, Rabenvögel, Spechte, Hühnervögel) sehr unregelmäßige Löcher in verschiedenen Größen und nicht sehr tief stammen meist von Vögeln. Diese sind hier auf der Suche nach Insekten, Schnecken wie Ameisen (Specht) oder Sämereien. Im Umfeld dieser Löcher ist oft auch der Rasen oder die Wiese aufgerissen und die Grasnarbe defekt. Oft liegen kleine Grasfetzen neben den Löchern die4 einfach ausreissen wurden. Auch durch das verstecken von Nüssen durch Krähen oder Elstern könne solche Löcher entstehen. 

Fotos: Grünspecht und Elster. Bild von Kev auf Pixabay; Rabenkrähe Bild von Ralph auf Pixabay; Wacholderdrossel Uwe Steigemann

  • Erdwespen Diese kleinen Löcher sind zu erkennen an einem regen Flugverkehr an den Löchern der Schwarz Gelben Wespen. Ihr Nest liegt unter der erde die Löcher sind etwa 1cm Groß und meist mit frischen Boden umrandet. Im Herbst werden die Löcher verschlossen und im nächsten Jahr oft wieder benutzt. 

Foto Erdwespe; Bild von spaethiale auf Pixabay

  • Erdbienen das sind kleine 5mm bis 10mm tiefe Löcher die je nach Bodenbeschaffenheit auch häufig auf einer Fläche auftreten können. Wildbienen sind sehr nützlich und leider recht selten geworden. Sie befruchten unsere Obstbäume und Sträucher. Weder die Bienen noch die Löcher bereiten uns Probleme oder sind gefährlich. Diese wilden Erdbienen bilden keine Kolonien und sind einzeln Unterwegs. Leider vertragen diese Bienen keinen naßen oder feuchten Boden und auch keinen zu Sandigen Boden. Regnet es zu stark in die Erdlöcher, ertrinkt die Brut und geht ein. Alternativ kann on einer sonnigen geschützten Ecke ein Sandarium für die Wildbienen eingerichtet werden. Etwa 75% unserer einheimischen Wildbienen lebt im Boden und nicht in Insektenhotels oder Pflanzenstengeln.

Foto Erdbiene: Bild von AxxL auf Pixabay

  • Maulwurfsgrillen Diese bis zu 5cm großen Bodeninsekten können bei einem Massenbefall den Rasen ganz schön ruinieren. An diesen Stellen wird alles braun und kahl bis zu einer Größe eines Tennisballes. Die Löcher selbst sind nicht mal 1cm Groß. Das Insekt kann an Abend und an warmen SommerTagen ganz schön lärm verursachen. Versucht man es zu finden wird man keine Glück haben, die spüren jede Bewegung am Boden und verschwinden blitzschnell in den Löchern. 

Foto Maulwurfsgrille: Bild von Hans auf Pixabay

  • Dachs Wer einen offenen Garten in Park oder Waldnähe hat, muss auch mal mit einem Dachs rechnen. Dachse gehen mit der Schnauze unter die Grasnarbe und kippen ein ganzes Stück Rasensoden auf, um an Pilze, Engerlinge, Würmer Käfer usw. zu kommen. Diese Löcher können bis zu 115cm groß sein aber meist nicht tiefer als 10cm. Die aufgeworfenen Grassoden kann man meist Problemlos wieder einsetzen etwas antreten und gut gießen dann wächst alles recht gut wieder zu.

Foto Dachs: Bild von Dirk (Beeki®) Schumacher auf Pixabay

Foto Maulwurfhaufen. Uwe Steigemann

Weiterführende Literatur.

Infos von Natur im Garten:

Uwe Steigemann

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