Nacktschnecken im Garten. Und nun ?

Giesen:

Wer seinen Garten am Abend gießt macht alles nass und das mögen die Schnecken natürlich. Gerne verkriechen Sie sich auch in dunklen Bereichen, wie unter Bretter, Steinen oder großen Blättern. Daher am besten immer in den frühen Morgenstunden den Garten gießen oder die Wiese bzw. den Rasen wässern. Noch besser punktuell um zwischen den Pflanzen immer wieder Trockenbereich zu haben die die Schnecken nicht mögen und vermeidet die dunklen Verstecke.

Natürliche Feinde fördern:

Im naturnahen Garten arbeiten wir natürlich ohne Pestizide, dafür aber mit Nützlingen, das fördert auf Dauer auch das natürliche Gleichgewicht. Massenvermehrungen von Nacktschnecken kommen dann dort nur selten vor. 

Zu den natürlichen Feinden von Nacktschnecke gehören Igel, Spitzmäuse, Kröten und Blindschleichen. Aber auch Amseln, Stare, Drosseln, Elster und Rabenkrähen. 

Die Eier der Nacktschnecken sind die Leibspeise von z.B. Laufkäfern und deren Larven, Glühwürmchenlarven ernähren sich von Babyschnecken und deren Eier. Alle Arten von Gehäuseschnecken, wie Weinbergschnecken oder Bänderschnecken mögen auch sehr gerne die Eier der Nacktschnecken. Daher sollten Gehäuseschnecken immer geschützt werden und im Garten verbleiben dürfen.

Aber auch unter den Nacktschnecken gibt es Feinde. Der äußerst nützliche Schnegel. Diese Nacktschnecke ist meist viel größer als die spanische rote Nacktschnecke ist graubraun getupft oder getigert und ernährt sich von anderen Nacktschnecken und deren Eier. Diese Art lebet auch kanibalisch. Also frisst verletzte oder tote Nacktschnecken.

Enten oder Hühner:

Weitere super Nacktschneckenvertilger sind auch indische Laufenten und Khaki-Campell-Enten. Auch Hühner sind gut geeignet denn Garten von Nacktschnecken zu befreien. Enten oder Hühner lohnen sich aber nur bei einem großen Garten bei dem diese auch artgerecht gehalten werden können. Laufenten kann man inzwischen in vielen Gegenden auch leihen oder leasen. Sowohl Enten als auch Hühner müssen einen Stall bekommen in dem sie Nachts vor Feinden und Minusgraden geschützt sind. Laufenten helfen nicht nur gegen Nacktschnecken und andere Schädlinge wie Kartoffelkäfer sondern auch gegen den Buchsbaumzünsler. Enten und Hühner immer auch Wasser zur Verfügung stellen. Das wird benötigt um die schleimigen Schnecken besser verarbeiten zu können. 

Abhalten durch Steinmehl und Brandkalk und ähnliche Substrate:

Schutzringe um gefährdete Pflanzen mit Gesteinsmehl, Brandkalk, Asche, Sägemehl, Hobelspähne, Kaffeepulver oder gemörserte Eierschalen sind auch eine gute Möglichkeit die Schnecken Fern zu halten. Das funktioniert aber nur solange die Substrate trocken sind. Nach einem Regen oder starkem Tau sollten diese Ringe erneuern werden. Sehr gute Erfahrungen haben wir auch gemacht mit den Häutchen die beim Rösten der Kaffeebohnen als Abfall anfallen. Diese gibt es in den Kaffeeröstereien meist in größeren Mengen gratis. (Weiter Verwendungen dieser Häutchen: Großflächigs Mulchen hilft gegen Quecke, Girsch und andere unerwünschte Beikräuter, Katzen und Amsel kratzen nicht mehr. Es fördert die Würmer und das Bodenwachstum z.B. auch als Mischbeigabe im Kompost)

Ebenfalls hervorragende Ergebnisse erzielt man mit Ringen aus frischer Schafwolle, die von den Schnecken wegen des Fettes gemieden werden. 

Alle Ringe um die Pflanzen sollten in etwa 30cm stark sein um ein überlaufen der Schnecken zu verhindern. (Ausschleimen) 

Bezug von Mulchmatterial sie hier: https://rhoener-naturgaerten.de/bezugsquellen-fur-mulchmaterial/

Bau eines Schneckenzauns oder Hochbeetes:

Hier gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Leider sind Schneckenzäune nicht grad billig. Entweder sind diese aus Metallsteifen oder Plastiksteifen mit abgewinkeltem Profil. Diese Zäune sollten mindestens 10cm in den Boden stecken und auch mindestens 10cm aus dem Boden schauen. Eine weitere Möglichkeit sind kleine mit Batterie betriebene Elektozäune mit mindestens 2 Drähten und einer Höhe von ebenfalls 5-10 cm. (ähnlich eines Weidezauns für z.B. Schafe)

Alternativen dazu sind Hochbeete aller Art mit einer Bodenhöhe von mindestens 50 cm besser aber mehr (Arbeitshöhe) eine Gute und bequeme Lösung.

Absammeln und töten:

Um einer Schneckenplage wirklich Herr zu werden, hilft aber nur das tägliche Absammeln und töten. Entweder kurz vor Einbruch der Dunkelheit an feuchten Tagen und unter Brettern Steinen großen Blättern usw. oder durch das Aufstellen von Bierfallen. Hier sollte man aber vorsichtig sein, da fallen leider auch viele andere nützliche Insekten wie Laufkäfer und sonstige hinein. 

Eine recht sichere Methode ist auf jeden fall das zerschneiden der Tiere mit einer Schere. Entsorgen geht dann problemlos über den Kompost oder Hühner. 

Weiter Infos zum Thema Schnecken findet ihr hier.

https://www.gartenjournal.net/?s=Schnecken

Uwe Steigemann

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